Seit dem Start 1985 hat sich der AVV zu einem modernen Mobilitätsdienstleister entwickelt, der den Nahverkehr in der Region nachhaltig ge-prägt hat. Am 28. September 1985 startete der erste Verbundbetrieb im Raum Schwabmünchen/Königsbrunn.
„Der AVV steht seit 40 Jahren für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Nahverkehrs – immer mit dem Ziel, die Mobilität in der Region für alle Menschen einfacher, moderner und nachhaltiger zu gestalten. Zusammen wachsen – gemeinsam entwickeln: Kooperation ist dabei der Schlüssel für eine zukunftsfähige Mobilität“, so Manuela Schaar, AVV-Geschäftsführerin.
Mobilität, die verbindet
Vor 40 Jahren war Bus- und Bahnfahren deutlich umständlicher: Jedes Verkehrsunternehmen stellte eigene Fahrpläne auf, Tickets mussten für jede einzelne Fahrt direkt im Bus gekauft und Kleingeld bereitgehalten werden. Informationen zu Abfahrtszeiten gab es ausschließlich als Aushang an der Haltestelle oder in Papierform beim jeweiligen Anbieter. „Die Idee, einen Verkehrsverbund zu gründen, war ein mutiger Schritt – hin zu mehr Zusammenarbeit, Vereinfachung und Bürgernähe. Denn damals war Bus- und Bahnfahren deutlich umständlicher, denn es gab weder abgestimmten Fahrpläne, noch einheitliche Tickets und auch kaum Informationen über die gesamte Reisekette“, so Dr. Karl Vogele, Altlandrat des Landkreises Augsburg.
Seit dem Start 1985 hat sich der AVV stetig weiterentwickelt – immer mit dem Ziel, Mobilität für die Menschen in der Region einfacher, komfortabler und zugänglicher zu machen. Bereits 2001 wurden Park+Ride-Angebote an 24 Bahnhöfen ausgebaut, die Takte auf Hauptlinien verdichtet und mit dem ersten Anruf-Sammeltaxi in Friedberg neue Flexibilität geschaffen.
Von der Einführung des ersten regionalen Nahverkehrsplans 2006 über den Nachtbus 2008 bis zum digitalen Ticket, vom Rufbus 2010 bis zum On-Demand-Service – der AVV hat den ÖPNV Schritt für Schritt modernisiert. 2012 markierte einen sichtbaren Wandel: Mit einem frischen Markenauftritt wurde der Verbund zur echten Marke – klar, vertrauenswürdig und nah am Fahrgast. Denn mit der Einführung der ersten Fahrplan-App mit Handyticket wurde die öffentliche Mobilität digital, flexibler und einfacher: Informationen waren schneller verfügbar, Tickets bequem buchbar – der Einstieg in den ÖPNV so leicht wie nie zuvor.
Starke Partner für eine starke Region
Mit neuen Gesellschafterverträgen hat der AVV die Grundlage für eine wettbewerbliche und zugleich mittelstandsfreundliche Vergabe der Regionalbusleistungen geschaffen. Die Linienbündel wurden gezielt so gestaltet, dass sie für große Konzerne weniger attraktiv sind – mit dem Ziel, regionale Verkehrsunternehmen zu stärken. Denn sie kennen die Region, die Menschen und die täglichen Mobilitätsbedarfe genau.
Mit den ausgeschriebenen Bruttoverträgen übernehmen die AVV-Gesellschafter noch mehr Verantwortung: Die Verkehrsunternehmen erhalten eine leistungsbezogene Vergütung – unabhängig von den tatsächlichen Fahrgastzahlen. Die Einnahmeverantwortung liegt vollständig beim Verbund. Das schafft Planungssicherheit bei den Verkehrsunternehmen und stärkt die kommunale Steuerung.
Auch die Fahrgäste rückten zunehmend in den Mittelpunkt: Klare Standards für Fahrzeugausstattung – von barrierefreier Niederflurtechnik über moderne Informationssysteme bis hin zu Fahrgast-WLAN – sorgen für mehr Komfort und Transparenz. Neue Ticketangebote wie die Tageskarte und das Firmen-Abo machen den ÖPNV attraktiver für Alltag und Freizeit. Mit der indexbasierten Tarifanpassung wurde zudem ein fairer und nachvollziehbarer Mechanismus für Preisentwicklungen etabliert.
Qualität, die sichtbar wird
2016 war der Startschuss für einen Nahverkehr, der nicht nur funktioniert, sondern begeistert. Mit dem Beginn der ersten Linienbündel unter neuen Qualitätsstandards setzte der AVV ein starkes Zeichen für moderne Mobilität. Ein frisches, einheitliches Erscheinungsbild sorgt seither für Orientierung und Wiedererkennung – ob an der Haltestelle oder im Bus.
Barrierefreie Fahrzeuge, klare Linienbezeichnungen und verlässliche Fahrgastinformationen machen den ÖPNV nicht nur zugänglich, sondern auch attraktiv. Die neue Vertragsstruktur mit Laufzeiten von acht bis zehn Jahren schafft den nötigen Spielraum, um flexibel auf technische Entwicklungen und neue Mobilitätsbedürfnisse zu reagieren.
Wandel der Tarifstruktur – Mehr Übersichtlichkeit und moderne Angebote
Mit dem Jahreswechsel 2017/2018 trat die Tarifreform in Kraft – und mit ihr ein neues Verständnis von Mobilität. „Einfach und fair“ war dabei weit mehr als ein Slogan. Aus über 60 Tarifzonen wurden zwölf klar strukturierte Ringe – übersichtlich, nachvollziehbar und endlich ohne den berüchtigten Tarifdschungel.
Auch das Ticketsortiment wurde neu gedacht: zugeschnitten auf Pendlerinnen und Pendler, Schüler, Gelegenheitsfahrer und alle, die flexibel unterwegs sein wollen. So wurden Abo-Geltungsbereiche an den ermittelten Pendlerströmen ausgelegt, beim Tagesticket die kostenlose Mitnahme von Kindern und die flexible Anpassung der Gruppengröße ermöglicht und das Seniorenticket durch das neue, attraktive Mobil-Abo ab 9 Uhr ersetzt: ein Angebot ohne Altersgrenze, das allen offensteht, die wochentags außerhalb der Stoßzeiten flexibel mobil sein möchten.
Verlässlichkeit in der Krise – und ein mutiger Schritt in Richtung Zukunft
2020 stellte die Corona-Pandemie den öffentlichen Nahverkehr vor große Herausforderungen. Der AVV hat sich dieser Verantwortung gestellt: mit Flexibilität, Einsatz und dem klaren Ziel, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Dank der Bruttoverträge konnten auch die Regionalbusunternehmen gestützt werden.
Mitten in dieser Ausnahmesituation wurde der Einstieg in die elektrische Mobilität gewagt: Das erste E-Bus-Pilotprojekt auf der Linie 506 lieferte wertvolle Erkenntnisse und ebnete den Weg für den erfolgreichen Einsatz von E-Bussen im Wittelsbacher Land und im Stadtverkehr Königsbrunn.
Tempo, Tatkraft und ein neuer Blick auf Mobilität
Die Jahre nach der Pandemie waren geprägt von Tempo und dem festen Willen, Mobilität neu zu denken. 2022 gelang dem AVV ein echter Durchbruch: Mit dem Modellprojekt flossen über 28 Millionen Euro aus Fördermitteln des Bundes in die Region – das größte Förderprojekt der Verbundgeschichte.
Seit Januar 2023 wird dieser Kurs mit dem AktionsplanVerkehrsVerlagerung konsequent fortgesetzt. Die Maßnahmen sind sichtbar und spürbar – auf der Straße, in der App, im Alltag. Im Mai 2023 startete das Deutschlandticket – ein Kraftakt, ermöglicht durch die Modellprojekt-Förderung und begleitet von der neuen meinAVV-App mit eigenem Ticketshop.
Auch verkehrlich wurde Neuland betreten: Mit dem AktiVVo startete im Holzwinkel, Roth- und Zusamtal das erste On-Demand-Angebot im ländlichen Raum – flexibel, app-basiert und ganz nah an den Menschen. 2024 folgte ein eigenes ITCS-System für bessere Echtzeitdaten und Anschlusssicherung. Und mit AVVswipe wurde 2025 der ÖPNV noch einfacher: Einchecken – Mitfahren – Auschecken. Am Ende zählt der beste Preis.
Ausblick: Mobilität weiterdenken
Die Welt verändert sich rasant – Mobilität muss mitwachsen. Die Menschen erwarten heute einfache Zugänge, digitale Lösungen und nachhaltige Angebote. Dafür braucht es neue Strukturen, mehr Vernetzung und echte Kooperation. Der AVV hat gezeigt, wie Wandel gelingen kann – und ist bereit für die nächsten Schritte.
„Starke Verkehrsverbünde sind wesentlich für ein attraktives Angebot im öffentlichen Nahverkehr und sind heute eine zentrale Säule für die Mobilität in der Region. In 40 Jahren haben die kommunalen Partner eine erfolgreiche und stabile Zusammenarbeit erreicht, die heute und auch in Zukunft nicht mehr aus der Region wegzudenken ist. Tarifgrenzen sollen der Vergangenheit angehören. Als Freistaat haben wir deswegen die Grundlagen für einen Zusammenschluss des AVV mit dem MVV geschaffen und unterstützen dieses Vorhaben. Damit würde einer der größten Verkehrsverbünde in ganz Deutschland entstehen. Alles Weitere liegt in der Hand der kommunalen Gesellschafter“, so Christian Bernreiter, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr.
„Die Mobilität der Zukunft entsteht nicht von allein – sie braucht Mut, Zusammenarbeit und den festen Willen, neue Wege zu gehen. Der AVV hat in den vergangenen 40 Jahren bewiesen, dass er Wandel gestalten kann. Jetzt geht es darum, diesen Weg weiterzugehen – mit Innovationskraft und mit den Menschen im Mittelpunkt“, betonte Martin Sailer, Landrat des Landkreises Augsburg und Vorsitzender des AVV-Aufsichtsrats. „Lassen Sie uns gemeinsam die Mobilität von morgen gestalten – mutig, innovativ und immer mit dem Menschen im Mittelpunkt.“
Unser Ticket verbindet